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Das neue Lektionar ist da!

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Infos und Wissenswertes


Am 1. Adventsonntag und somit zum Start des Kirchenjahres wurde das neue Lektionar zum Lesejahr III/C feierlich in die Gottesdienste in unsere Kirchen des Pfarrverbandes getragen und begrüßt.
Aus diesem werden die Lesungstexte im Gottesdienst verkündet. Die Schrifttexte sind der im Dezember 2016 erschienenen revidierten Einheitsübersetzung entnommen werden nun mit dem ersten Adventsonntag hörbar.

Warum aber ein neues Lektionar?

Das neue Lektionar bringt manche Veränderung mit sich. Nicht an der Leseordnung selbst. Diese bleibt, wie sie war. Nur der Wortlaut der Übersetzung ändert sich. An die Stelle mancher vertrauter Worte treten neue Formulierungen, die aufhorchen lassen. Gerade darin liegt aber die Chance, der Heiligen Schrift neu zu begegnen, sie mit größerer Aufmerksamkeit wahrzunehmen und ihren Reichtum wieder zu entdecken. In der Verkündigung der Heiligen Schrift feiert die Kirche die Begegnung mit Gott. Gott selbst offenbart sich den Feiernden immer wieder neu, wenn das Wort der Heiligen Schrift im Gottesdienst verkündet wird.
Lebendig bleibt das „lebendige Wort Gottes“ gerade in seiner Aktualisierung auf die Zeit, in die es spricht. Dazu sollen die neuen Lektionare dienen.

Optische und inhaltliche Veränderungen

Das Format der Lektionare ist gleich geblieben. Der Umschlag wurde vom Wiener Künstler Christof Cremer gestaltet. Die Dynamik der Linien symbolisiert die Dynamik des Wortes Gottes: Dieses Wort offenbarte sich den Menschen, wurde durch die biblischen Verfasser in der Heiligen Schrift bezeugt und wird durch die Verkündigung im Gottesdienst wieder gesprochenes Wort, das dann ans Ziel kommt, wenn die feiernde Gemeinde das Wort hört, ihm Raum gibt und das Leben danach gestaltet.
Die einzelnen Bände des Lektionars unterscheiden sich auf den ersten Blick nicht mehr so deutlich wie bisher. Damit es aber nicht zu Verwechselungen kommt, sind die Einzelbände mit römischen Ziffern auf dem Buchrücken gekennzeichnet und außerdem farblich markiert: Die Linien auf dem Umschlag weisen unterschiedliche Farben auf, und auch der Buchschnitt variiert farblich.

Der Gottesname wird im Judentum aus Ehrfurcht nicht ausgesprochen und durch die Bezeichnung „Adonaj“ – „HERR“ ersetzt. Dem ist die revidierte Einheitsübersetzung gefolgt und verwendet ebenfalls „HERR“ – in Kapitälchen gedruckt. Es ist ein Ersatzwort für eine letztlich nicht wirklich benennbare Wirklichkeit.
An die Stelle der Bezeichnung z.B. „Brief des Apostel Paulus an die Römer/Galater ...“ heißt es nun: „ Brief des Apostel Paulus an die Gemeinde von Rom/Galatien ...“ Damit wird deutlich, dass sich die Paulus-Worte an eine Glaubensgemeinschaft von Frauen, Männern und Kindern richten.
Im Neuen Testament werden häufig „Brüder“ angesprochen, etwa in den Briefen des Paulus. Das griechische Wort „adelphoi“ bedeutet zwar wörtlich „Brüder“, meint aber auch weibliche Angehörige mit,
ähnlich unserem Wort „Geschwister“. Um das deutlich zu machen, hat die revidierte Einheitsübersetzung „Schwestern“ hinzugefügt. Damit wir eine vielerorts lang geübte Praxis legitimiert und nun auch im Bibeltext sicht- und hörbar.

nach E. Birnbaum & Ch. Freilinger: „Was ist neu an den neuen Lektionaren? Die Wichtigsten Veränderungen. Österreichisches Katholisches Bibelwerk. 2018