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Dankbarkeit ... der Schlüssel zum Glück

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Nicht die Glücklichen sind dankbar.
Es sind die Dankbaren, die glücklich sind!
Francis Bacon

Der dankbare Samariter Und es geschah auf dem Weg nach Jerusalem: Jesus zog durch das Grenzgebiet von Samarien und Galiläa. Als er in ein Dorf hineingehen wollte, kamen ihm zehn Aussätzige entgegen. Sie blieben in der Ferne stehen und riefen: Jesus, Meister, hab Erbarmen mit uns! Als er sie sah, sagte er zu ihnen: Geht, zeigt euch den Priestern! Und es geschah, während sie hingingen, wurden sie rein. Einer von ihnen aber kehrte um, als er sah, dass er geheilt war; und er lobte Gott mit lauter Stimme. Er warf sich vor den Füßen Jesu auf das Angesicht und dankte ihm. Dieser Mann war ein Samariter. Da sagte Jesus: Sind nicht zehn rein geworden? Wo sind die neun? Ist denn keiner umgekehrt, um Gott zu ehren, außer diesem Fremden? Und er sagte zu ihm: Steh auf und geh! Dein Glaube hat dich gerettet.

Lk 17,11-19

Wir haben als Kinder gelernt Bitte und Danke zu sagen. Unsere Eltern haben uns wahrscheinlich oft genug dazu aufgefordert und wenn diese Worte nicht über unsere Lippen gekommen sind, dann wurde gemahnt und dazu aufgefordert. Auch heute sagen wir diese Worte unseren Kindern immer wieder vor, damit sie in ihrem Sprachschatz selbstverständlich werden. Und das nicht ohne Grund, denn diese Worte sind Grundvoraussetzung für ein gutes Zusammenleben in der Familie, unter Freunden und in unserer Gesellschaft.

Das Evangelium vom dankbaren Samariter zeigt ganz deutlich, dass es nicht ein » Spleen « ist, wenn wir auf » Bitte! « und » Danke! « großen Wert legen. Auf eine inständige Bitte folgt kein Danke. Und das empfinden wir zu Recht als empörend. Versuchen wir uns die Szene vorzustellen. Jesus ist auf dem Weg nach Jerusalem. Eine ganze Gruppe von Kranken kommt ihm entgegen. Ihre Not ist groß, ihr Elend ist unbeschreiblich. Deshalb ihr Hilferuf an Jesus, ihre Bitte um sein Erbarmen.

Jesus hat Erbarmen mit ihnen. Und tatsächlich werden alle zehn gesund. Sie haben Jesus inständig um Hilfe gebeten. Und jetzt halten sie es nicht für nötig, sich bei Jesus zu bedanken. Außer einem. Undankbarkeit ist empörend. Wer dieses Evangelium hört, fühlt mit Jesus den Schmerz über diese neun, die es nicht für nötig halten, umzukehren und dem zu danken, dem sie ihre Heilung verdanken. In Zeiten der Not und wenn es uns schlecht geht, bitten wir um Hilfe. Doch wenn alles wieder in Ordnung ist und unsere Bitte erfüllt wurde, vergessen wir dann nicht manchmal auch Danke zu sagen? Und sollten wir es vergessen haben, was ja vorkommen kann, trauen wir uns dann wenigstens ein » Entschuldige « zu sagen?

Dankbarkeit ist der Schlüssel zum Glück. Wer dankbar ist, bekennt, dass er auf Hilfe angewiesen ist und dass er es nicht für selbstverständlich nimmt, Hilfe zu erhalten.

Nach einem Text von Kardinal Christoph Schönborn
Bildquelle © by factum-adp pfarrbriefservice