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Freizeit

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ein Geschenk Gottes

Wir spüren die warmen Sonnenstrahlen und wissen er ist da: der Sommer.
Er ist für viele von uns 
die Zeit der Erholung, des Entspannens.
Was uns während des restlichen Jahres oft nur spärlich gelingt, suchen wir in der heißesten Zeit
des Jahres verstärkt. Wir nehmen uns nach Möglichkeit frei und geben Dingen Raum, die sonst oft zu kurz kommen.
Es ist Urlaubszeit.

Sprachgeschichtlich stammt das Wort Urlaub von »erlauben« ab und meinte, dass der Untergebene die Erlaubnis hatte, sich vom Hofe zu entfernen.
Heute sind es wir selbst, die uns eine schöne Urlaubsreise gönnen oder ein paar gemütliche und ruhige Tage zuhause fernab unserer Arbeit und den
üblichen Verpflichtungen erlauben.

Für uns Menschen ist es gerade in unserer schnelllebigen und lauten Zeit von großer Bedeutung, Zeiten und Räume der Erholung zu haben, in denen wir
durchschnaufen und abschalten können, um wieder neue Energie zu tanken. Der Sommerurlaub ist dafür sicher ein Paradebeispiel,
doch auch im restlichen Jahr würde es uns guttun, wenn wir uns immer wieder
derartige Urlaubsmomente erlauben, um in der Freizeit Abstand vom Alltag zu gewinnen,
um sich mit anderem zu beschäftigen.

Einigermaßen nachdenklich mag uns da allerdings stimmen, wenn das Institut für Freizeit- und Tourismusforschung
erhoben hat, in Österreich sei das Fernsehen die liebste Freizeitbeschäftigung, gefolgt vom Telefonieren.
Demgegenüber habe laut »Freizeitmonitor 2018« im letzten Jahrzehnt die Beschäftigung mit Familie und Freunden deutlich an Boden verloren.

Eindeutig lässt sich an dieser Entwicklung ein Hang zur Ablenkung ablesen, doch sollte es uns nicht vielmehr um eine sinnvolle Gestaltung der freien Zeit gehen
als um eine Ablenkung in ihr? Eventuell kann uns hier die Religion ein Angebot sein.
Im Markusevangelium etwa mahnt Jesus ein, dass der Sabbat als wöchentliche heilige Freizeit für den Menschen gemacht sei und nicht umgekehrt (Mk2,27).
Als solcher schenkt uns dieser Tag daher den Freiraum, die Beziehung zu Gott, zu den Menschen und sich selbst zu pflegen.
Wir wissen, das tut uns gut.

Und Kohelet spricht davon, dass alles Geschehen unter dem Himmel seine berechtigte Stunde habe, daher gebe es auch » eine Zeit zum Suchen und eine
Zeit zum Verlieren « (Koh 3,6). Könnte man diese Worte nicht als Angebot verstehen, Räume und Zeiten der Ruhe zu suchen, um sich darin gänzlich zu verlieren?
Nicht zur Ablenkung, sondern um sich ganz bewusst mit den eigenen Fragen, Sorgen, Hoffnungen und Freuden zu konfrontieren.
Wer weiß, was und wen wir bei dieser Suche entdecken, wenn wir uns in uns selbst verlieren. Freizeit ist dann wirklich ein Geschenk Gottes – nicht nur, aber gewiss im Sommer.